Der zerbrochne Krug
Heinrich von Kleist
Wuppertaler Bühnen, Premiere: 7. September 2018
© Uwe Schinkel
Gerichtstag in Huisum. Dorfrichter Adam sieht ziemlich angegriffen aus und vermisst seine Perücke. Frau Marthe Rull lärmt schon vor der Tür und will den Krug ersetzt bekommen, der in der vergangenen Nacht zu Bruch ging. Und Ruprecht, der Verlobte ihrer Tochter Eve, macht eine Riesenszene, da augenscheinlich ein fremder Mann in Eves Schlafzimmer bei der Flucht durchs Fenster den Krug zerschmettert hat. Eve selbst schweigt zu den entscheidenden Fragen.
Es geht um mehr als um Tonscherben. Es geht ums Prinzip. Um die Ehre. Und um die Wahrheit, die in Huisum, abhängig vom jeweiligen Erzähler, sehr flexibel ausgelegt wird. Gerichtsrat Walter als Revisor muss nun in dem Gewirr von »fake news« und »alternative facts« den Schuldigen finden und den Geschädigten zu ihrem Recht verhelfen.
Besetzung & Team
Walter, Gerichtsrat – JONAS GRUBER
Adam, Dorfrichter – THOMAS BRAUS
Licht, Schreiber – KONSTANTIN RICKERT
Frau Marthe Rull – PHILIPPINE PACHL
Eve, ihre Tochter – LENA VOGT
Ruprecht – ALEXANDER PEILER
Frau Brigitte – JULIA REZNIK
Inszenierung – MARCUS LOBBES
Bühne & Kostüme – PIA MARIA MACKERT
Dramaturgie – BARBARA NOTH
Pressestimmen
»Ein furioser Auftakt der Spielzeit 2018/19 am Schauspiel Wuppertal.«
Ein Blicke
»Eine Komödie – belachbar und durchdenkbar.«
Nachtkritik.de
» Jonas Gruber ist nicht nur der Gerichtsrat Walter, der in einem kleinen Dorf die Rechtsprechung kontrollieren soll, sondern er ist Conférencier und Talkshow-Moderator zugleich. Mit pinkfarbenem Schlaghosenanzug, schwarzem Seitenscheitel und flotten Sprüchen, die natürlich nicht bei Kleist zu finden sind, erinnert er an Ilja Richter zu seinen besten Zeiten (…) Dass die völlige Überzeichnung der Figuren und ihre verrückten Kostüme den Großteil der Komik in diesem Stück ausmachen, ist ein Genuss.«
Wuppertaler Rundschau
»Unter der Regie von Marcus Lobbes bietet das Wuppertaler Ensemble einen 90-minütigen, grell-bunten und herrlich überzeichneten Figurenreigen voller Körper- und Wortakrobatik, der dem Kleistschen Sprachwitz alle Ehre macht und inmitten der Komik auch ernstere Töne anklingen lässt. Der ursprüngliche Blankvers bleibt erhalten und passt wunderbar zum überdrehten, slapstickhaften Treiben auf der Bühne.«
Aufderhoehemagazin